Unser Mitglied Dieter Landtreter zeigte in seinem bebilderten Vortrag Pflanzenschätze, die beweisen, dass sich bei genauem Hinschauen auch auf der beliebten Mittelmeerinsel Mallorca nicht nur im Blumentopf oder Kübel sondern auch frei wachsend am Rand von Straßen und Wegen sowohl zahlreiche Kakteen als auch andere Sukkulenten finden lassen. Das milde mallorquinische Klima lässt es zu, dass neben den heimischen Arten auch sehr viele fremde Sukkulenten aus Amerika, Afrika und Asien auf der Insel eine neue Heimat gefunden haben. Am bekanntesten sind neben den imposanten Agaven und Euphorbien auch die schön blühenden Aloen sowie die überall anzutreffenden Opuntien. Deren dornenarme Form wurde vor allem als ertragreiche, dabei aber genügsame Nutzpflanze eingeführt. Ihre rasche Verbreitung rührt daher, dass aus praktisch jedem achtlos weggeworfenen Blatt schon nach sehr kurzer Zeit eine mächtige Pflanze entsteht. Und bei der Verbreitung der Samen durch Vögel entstehen dann auch wieder dornentragende Formen.
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Flora Äthiopiens und mehr ..
Ulrich Katz, Gärtnermeister des Botanischen Gartens der Universität Bochum berichtete dieses Mal über seine abenteuerliche Rundreise durch Äthiopien, die ihn 2004/05 zu vielen Naturstandorten von Pflanzen geführt hat. Die gezeigten, Bilder über das wenig bekannte, sehr interessante Land mit Darstellungen von Sukkulenten, Orchideen und anderen Pflanzen beeindruckten die Besucher des Vortrages sehr. Auf Grund der extremen Witterungsbedingungen mit Tagestemperaturen um 30°C sowie Nachttemperaturen von – 20°C hat sich eine besondere Fauna und Flora entwickelt, die im Laufe der Enwicklung zu einer Vielzahl endemischer Pflanzen geführt hat. Besondere Beachtung fand bei den Kakteenfreunden der Bericht über die meterhohen Lobelienbäume (Lobelia rynchopetalum), die dem Großteil der Anwesenden nicht bekannt waren.
Neben den Pflanzen kamen aber auch die Bevölkerung und deren Kultur nicht zu kurz. So faszinierten die Aufnahmen der Jahrhunderte alten, aus dem Fels herausgeschlagenen Kirchen für die nahezu rein katholische Bevölkerung sowie beeindruckende Fotos der schönen Städte, die Ulrich Katz mit seiner Frau während der Exkursion durchfuhr.
South-Dakota und Wyoming
Dr. Klaus Beckmann aus Marl berichtete in zwei Videovorträgen von seiner USA-Reise im Herbst des vergangenen Jahres, die ihn nach Süd-Dakota und anschließend in den Yellowstone Nationalpark geführt hatte. Besonders eindrucksvoll im ersten Teil die Darstellungen der geschichtsträchtigen Monumente, wie z.B. des Mount Rushmore, das gerade 75 Jahre alt geworden ist, sowie der zahlreichen Gedenkstätten, die mit den Einwanderern und den Ureinwohnern, die vorrangig den Sioux zuzuordnen sind, in South-Dakota überall die Historie offenbaren. Im zweiten Teil beeindruckten natürlich die zahlreichen Naturbilder aus dem ältesten Nationalpark der Welt, des nach dem Yellowstone-River benannten Parks in Wyoming. Neben dem überall zu spürenden Vulkanismus mit seinen Geysiren und Calderas findet sich dank der Schutzmaßnahmen eine weitgehend unberührte Flora und Fauna in einer schier endlosen Landschaft.
Agapanthus – eine kleine aber feine Gattung
Martin Pflaum, Inhaber der Dormagener Spezialgärtnerei Agapanthusfarm, hielt ein sehr interessantes Referat über die aus dem südlichen Afrika stammende Gattung Agapanthus, die hierzulande auch als Liebesblume (gr: agape = Liebe) oder Schmucklilie) bekannt ist. Von ihr gibt es etwa 7 Arten mit inzwischen über 1000 Hybriden, die jedes Sammlerherz höher schlagen lassen. Die prächtige Blühstaude muss in ihrer Heimat mit ganz geringen Niederschlagsmengen auskommen und passt von daher durchaus zu den Sukkulenten, zumal auch ihre Überwinterung denen der Kakteen praktisch gleicht. Es gibt kleine, sehr große, panaschierte, einziehende und immergrüne Sorten mit Blütenfarben zwischen weiß und blau sowie unterschiedlich gefärbten Staubgefäßen, so dass für alle Ansprüche die richtige Hybride dabei sein dürfte. Zur direkten Veranschaulichung hatte Martin Pflaum nicht nur zahlreiche Bilder sondern natürlich auch Originalpflanzen aus seiner inzwischen 320 Sorten umfassenden Sammlung mitgebracht.
Kakteen: Substrate & Dünger
Zu einem Vortrag über Substrate und Dünger, die bei der Kultur von Sukkulenten Verwendung finden, hatten die Kakteenfreunde Münster eingeladen. Der Referent Rüdiger Bamberg klärte auf einem wissenschaftlich durchaus anspruchvollen, dabei aber stets anschaulich bleibenden Niveau über Mythen, Geheimnisse und Missverständnisse dieses immer wieder gern diskutierten Themas auf. Schwerpunkt des Referates war das Warum und Wie der Beschaffenheit und Zusammensetzung „idealer“ Substrate in Abhängigkeit vom Kakteenpfleger sowie die korrekte Anwendung von Düngern.
Kakteen und Wale in der Baja California
Der naturbegeisterte Hobbyfotograf Ulrich Buder (rechts neben dem Vereinsvorsitzenden Franz Spreckelmeyer) aus Münster zeigte einen reich bebilderten, faszinierenden Vortrag über Pflanzen, Tiere und Landschaft der beiden zur Baja California gehörenden mexikanischen Bundesstaaten. Neben den beeindruckenden Aufnahmen von Kakteen und Sukkulenten in dieser durch Trockenheit geprägten Landschaft kamen aber auch die vielfältige Begleitflora und Fauna nicht zu kurz. Ein kurzweiliger Abend mit einem abwechslungsreichen Bildervortrag, den niemand so schnell vergessen wird.
Bildervortrag über eine Kakteensammlung
Den Kakteenliebhabern und Gästen wurde ein interessanter Bildervortrag aus dern Serien der DKG präsentiert.
Kroatien – ein Traum für Naturfreunde
Der NaBu-Beauftragte Ulrich Antons stellte in seinem gelungenen, von hervorragenden Aufnahmen geprägten Bildbericht die urtümliche, und leider viel zu wenig bekannte Naturlandschaft Kroatiens vor. Die zahlreichen Fotos zeichneten nicht nur ein Gesamtbild der Naturlandschaften mit brillanten Nahaufnahmen der Flora sondern auch des Alltagslebens und der Kultur der Einwohner. Besondere Aufmerksamkeit erhielten naturgemäß die Bilder der Bestände einiger ausgesprochen seltenen, in Kroatien vorkommender Orchideenarten. Insgesamt vermochte der interessante Vortrag von Herrn Antons durch seine Vielfalt den Kakteenfreunden ein einprägsames Querschnittsbild durch Kroatien vom Norden bis hin nach Montegro zu vermitteln.
Mein besonderer Kaktus
Eine spannende Jagd erlebten die Besucher mit, als sie dem illustrierten Vortrag des Referenten Dr. Erich Kramm lauschten, der über einen (seinen !) ganz besonderen Kaktus erzählte. Die beeindruckenden Bilder ließen die fantastische Landschaft und vor allem die dort lebenden Menschen, die in den vielfältigen Begegnungen zu seinen Freunden wurden, förmlich in den Raum treten und lebendig werden. Der Höhepunkt des Vortrages war natürlich die Entdeckung des Strophocactus wittii in einer schwer zugänglichen Quebrada nahe der brasilianischen Grenze. Die Spannung seiner insgesamt 18 Jahre währenden Jagd nach diesem Kaktus mit ihren vielen vergeblichen Etappen konnten die Zuhörer in dem mitreißenden Vortrag regelrecht miterleben. Als Biologie hatte er bereits bei den ersten Hinweisen auf diesen an Bäumen hochkletternden, epiphytisch wachsenden Kaktus die Vermutung, dass es sich um eine neue Unterart des Kaktus handeln könnte, da der einzige bisher bekannte Fundort dieser Art weit entfernt liegt. Die einzig mögliche Verbreitungsverbindung dorthin besteht aus einem schmalen, lediglich 10 km breiten, dafür aber 2000 km langen Wasserweg zwischen den beiden Standorten. Nach anschließenden genetischen Untersuchungen des mitgebrachten Materials und Nachforschungen seitens der DKG sowie einiger botanischer Gärten konnte die Annahme Dr. Kramms schließlich bestätigt werden und der Kaktus wurde nach ihm als Strophocactus wittii ssp. ericii benannt. Die Fachzeitschrift „KuaS“ der Deutschen Kakteengesellschaft berichtete in ihrer Maiausgabe 2015 bereits kurz über die Neuentdeckung dieser seltenen Art.
Eine Reise durch den Jemen
Das Referat des Gärtnermeisters Ulrich Katz vom Botanischen Garten der Universität Bochum entführte die Anwesenden in eine exotisch anmutende Welt am Südzipfel der arabischen Halbinsel, die auf Grund der politischen Gegebenheiten aktuell praktisch nicht zu bereisen ist. Umso interessanter waren die zahlreichen Details aus der Kultur, der Architektur und den Landschaften, die den botanischen Gehalt des Bildvortrages über seine Reise, die er zu noch sicheren Zeiten 2007 gemeinsam mit seiner Frau durchführen konnte. An den Stationen der Reise orientierten sich die beeindruckenden Fotografien. Die Exkursion startete mit einem mehrtägigen Aufenthalt in der von Lehmhochhausbauten geprägten Hauptstadt Sanaa und führte anschließend unter in jeder Beziehung einfachen Bedingungen mit Jeep und Zelt rund um die Insel Sokotra, die wie eine Reihe weiterer Inseln zum jemenitischen Staatsgebiet gehört. Anschließend führte der Weg zurück zum Festland nach Mukalla, von wo ein Abstecher in das Hadramaut-Gebirge erfolgte, dem sich dann wegen der Unpassierbarkeit des Inlandes die Rückreise zum Flughafen in Sanaa entlang der Küste anschloss. Eingebettet in den kurzweilig gestalteten Vortrag immer wieder Aufnahmen der exotischen, jemenitischen Flora, die auf Grund der extremen klimatischen Bedingungen eine Vielzahl sukkulenter Pflanzen der verschiedensten Gattungen hervorgebracht hat. Darunter waren auch viele endemische Spezies, die sich durch ein von der Insel Sokotra abgeleitetes Artepitheton zu erkennen gaben. Besonders beeindruckend die immer wieder begeisternden Aufnahmen riesiger Exemplare von Adenium obesum, Dracaena cinnabari und Euphorbia arbusculus neben diversen sukkulenten Spezies z.B. der Gattungen Asclepidiaceae, Burseraceae und Vitaceae.
Das Schlussbild des beeindruckenden Vortrages gibt das wieder, was man dem Referenten dafür nur sagen kann: shukran djazilan = Vielen Dank !