Mein besonderer Kaktus

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Eine spannende Jagd erlebten die Besucher mit, als sie dem illustrierten Vortrag des Referenten Dr. Erich Kramm lauschten, der über einen (seinen !) ganz besonderen Kaktus erzählte. Die beeindruckenden Bilder ließen die fantastische Landschaft und vor allem die dort lebenden Menschen, die in den vielfältigen Begegnungen zu seinen Freunden wurden, förmlich in den Raum treten und lebendig werden. Der Höhepunkt des Vortrages war natürlich die Entdeckung des Strophocactus wittii in einer schwer zugänglichen Quebrada nahe der brasilianischen Grenze. Die Spannung seiner insgesamt 18 Jahre währenden Jagd nach diesem Kaktus mit ihren vielen vergeblichen Etappen konnten die Zuhörer in dem mitreißenden Vortrag regelrecht miterleben. Als Biologie hatte er bereits bei den ersten Hinweisen auf diesen an Bäumen hochkletternden, epiphytisch wachsenden Kaktus die Vermutung, dass es sich um eine neue Unterart des Kaktus handeln könnte, da der einzige bisher bekannte Fundort dwittii-krammieser Art weit entfernt liegt. Die einzig mögliche Verbreitungsverbindung dorthin besteht aus einem schmalen, lediglich 10 km breiten, dafür aber 2000 km langen Wasserweg zwischen den beiden Standorten. Nach anschließenden genetischen Untersuchungen des mitgebrachten Materials und Nachforschungen seitens der DKG sowie einiger botanischer Gärten konnte die Annahme Dr. Kramms schließlich bestätigt werden und der Kaktus wurde nach ihm als Strophocactus wittii ssp. ericii benannt. Die Fachzeitschrift „KuaS“ der Deutschen Kakteengesellschaft berichtete in ihrer Maiausgabe 2015 bereits kurz über die Neuentdeckung dieser seltenen Art.

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