Wie bei allen Pflanzen gibt es auch bei den Kakteen eine Vielzahl unterschiedlicher Samenformen, Größen und Oberflächen, die auch – wie z.B. bei der Gattung Gymnocalycium – zur Systematisierung genutzt werden können.
Früher konnten die feinen Details der Kakteensamen nur in mühevoller Arbeit von den Forschern unter Nutzung eines Mikroskops per Hand gezeichnet werden. Mit Erfindung der Rasterelektronenmikroskopie gelangen zwar sehr detaillierte Aufnahmen der Oberfläche, die bedingt durch das Verfahren aber weder eine Farbdarstellung noch den Blick durch dünne Oberflächenfilme ermöglichten.
Durch digitale Schichtenfotografie konnte Dr. Detlev Metzing vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg jetzt mit entsprechender Bildbearbeitungssoftware farbige, dreidimensional wirkende Bilder schaffen, die die faszinierenden Strukturen dieses Mikrokosmos der Kakteensamen eröffnen.
In dem Vortrag des Referenten, der auch Beisitzer der Deutschen Kakteengesellschaft ist, konnten sich die Zuhörer anhand der gezeigten großformatigen Bilder einen außerordentlich lebendigen Eindruck von der enormen Vielfalt und beeindruckenden Schönheit dieser Oberflächen und Strukturen machen, die manchen Designer zu neuen Entwürfen anregen könnten.