Günter Rieke

ist schon seit vielen Jahren aktives Vereinsmitglied. Er wohnt in einem sehr schönen gelegenen Haus in Wolbeck in der Nähe von Münster. Der große, direkt angrenzende Garten ist ein lebendiges Zeugnis für die Pflanzenleidenschaft des Ehepaares Rieke. Gleich im Eingangsbereich präsentiert sich das Kakteenhaus und direkt daneben das offene Sukkulentenbeet. Den weiteren Verlauf des Gartens prägen dann die von seiner Frau bevorzugten Päonien, Stockrosen und Fuchsien, die mit ihren Blüten eine schöne Sommerstimmung erzeugen.
rieke

 

Günter, wie war es bei dir, wie bist du zu deinem Hobby Kakteen gekommen ?
„Wie bei vielen anderen auch, hat mich die Begeisterung dafür auf einmal erfasst und ich habe 1973 meinen ersten Kaktus – eine Mammillaria – bei einem fahrenden Händler auf dem Wochenmarkt in Münster erstanden. Gleich von Anfang an bin ich dieses Hobby ernsthaft angegangen und habe mich den Kakteenfreunden Münster angeschlossen, die sich damals – noch unter der Vorsitzenden Frau Winter – im Gasthaus „Zum Schwan“ hinter dem Bahnhof trafen“.

Das hört sich ja ganz so an, als ob du dann gleich ganz groß in das Sammeln von Kakteen eingestiegen bist.
„Naja, so schlimm war es auch wieder nicht ! (lach). Zu Anfang musste noch ein Glasregal im gh1-riekeWohnzimmerfenster dafür genügen. Aber schon bald – im Jahr backeberg-u1975 – juckte es mich in den Fingern und ich habe mir selber ein Gewächshaus für die Kakteen gebaut, auf die ich durch die Lektüre des Kakteenlexikons von Backeberg neugierig geworden war. Von großem Vorteil war für mich beim Selberbau natürlich, dass Glas meine berufliche Leidenschaft ist“.

Und dann ging es mit der Sammlung wahrscheinlich steil bergauf und sie wurde immer größer ?
„Ja und nein ! Berufliche und private Veränderungen ließen meinem Hobby schon bald darauf nicht mehr die erforderliche Zeit dafür. 1981 habe ich schließlich mit unternehmerischem Mut und Risikobereitschaft die Firma meines bisherigen Chefs übernommen und mich selbstständig gemacht. Hinzu kam noch der Bau eines größeren Wohnhauses für den Familienzuwachs. Und schließlich forderten fünf quietschlebendige Kinder zu Recht ihren Papa in dessen knapper Freizeit. Da musste die Kakteensammlung hinten anstehen und ich habe sie deshalb komplett abgegeben“.

Die Familie scheint aber verständnisvoll gewesen zu sein. Schließlich gibt es inzwischen ja wieder eine recht ansehnliche Sammlung in deinem Kakteenhaus zu bewundern.
„So ganz ließ mich mein Hobby natürlich nicht los. Und so bin ich 1998 wieder zu den Kaktenfreunden Münster gestoßen, nachdem die Kinder hinreichend eigenständig geworden waren. Bereits zwei Jahre später war ich in der Vereinsarbeit auch wieder aktiv tätig und hatte dann die Chance, das Gewächshaus des damaligen Vorsitzenden Horst Berk zu übernehmen. Dadurch war der Grundstock für meine heutige Sammlung gelegt, die inzwischen in einem größeren, beheizten Alumniumgewächshaus, das ich gebraucht erstehen konnte, ihren geeigneten Platz fand“.

Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, welche Gattungen dir am besten gefallen.
„Ich bin da nicht völlig festgelegt, mich faszinieren besonders die Wuchsformen der Sukkulenten. Deshalb gehören auffallend bedornte Gymnocalycien ebenso dazu wie Astrophyten, Leuchtenbergia und Ariocarpen. Aber rieke-beetauch Euphorbien, die zwar nicht zu den Kakteen gehören, aber mit ihrem oftmals bizarren Aussehen beeindrucken, mag ich sehr gerne. Und natürlich bin ich immer wieder aufs neue begeistert von den prächtigen Blüten, die z.B. die sonst eher unauffälligen Ariocarpen im Herbst hervorbringen – eine wahre Augenfreude. Hinzu gekommen ist meine Freude für winterharte Freilandsukkulenten, die ich in einem kleinen Gartenbeet halte“.

Günter, herzlichen Dank für diesen Beitrag, der deinen ganz persönlichen Umgang mit dem Hobby Kakteen und weiterer Sukkulenten aufzeigt. Und vor allem weiterhin viel Freude und Erfolg damit !

Kontakt: rieke@kakteenfreunde-muenster.de