Bei Franz Spreckelmeyer, dem ehemaligen Vorsitzenden der Kakteenfreunde Münster, kündigte sich bereits seit einiger Zeit eine kleine Blühsensation an. Neben seiner umfangreichen Kakteensammlung pflegt er auch andere Sukkulenten. Darunter seit ca. 30 Jahren auch einen Elefantenfuß, wie er im Deutschen genannt wird. Er bekam ihn als ca. 80 cm hohes Exemplar zu seinem 50. Geburtstag geschenkt. Die Zeit von Mai bis Ende Oktober verbringt diese Pflanze im Freien im Garten, für den Rest des Jahreslaufs muss sie wegen ihrer inzwischen stattlichen Größe und ihres Gewichts mit einer Sackkarre in den Wintergarten transportiert werden. An seinem Wildstandort in Mexiko wächst der Elefantenfuß zu bis zu 6 Meter hohen Bäumen heran, deren Stammdurchmesser bis zu 60 cm betragen kann. Als junges vielleicht 20 cm hohes Pflänzchen steht sie sicherlich bei so manchem Liebhaber sukkulenter Pflanzen auf der Fensterbank.
Durch ihren außergewöhnlichen Wuchs zieht sie dort alle Blicke auf sich. Aus ihrem kugeligen, später umgedreht keuligen Fuß sprießt – dem Wuchs einer junger Dattelpalme nicht unähnlich – ein Büschel langer, harter, grasartiger Blätter, die nach außen dekorativ nach unten hängen. Daher rühren auch sicher ihr weiteren Namen wie zum Beispiel Pony Tail Palm oder Palma culona. Verwandt ist sie aber mit den Palmen jedoch nicht, ihr nächster, hier bekannter Verwandter ist der Spargel. Der heute übliche lateinische Name Beaucarnea recurvata deutet auf die bogig herunterhängenden Blätter hin.
Nur den wenigsten gelingt es, sie hier im heimischen Klima zum Blühen zu bringen. Umso erfreuter war Franz Spreckelmeyer, als ihm dies jetzt schon zum zweiten Mal gelungen ist. Schon vor 11 Jahren zeigte sich zum ersten Mal der auffällige, fast einen Meter lange, von hunderten kleiner, weißer Blütchen besetzte Blütenstand an seinem Elefantenfuß. Aus dem damaligen Trieb bildeten sich dann im Laufe der folgenden Jahre drei neue Blattsprosse, die jetzt alle drei gemeinsam ihre riesigen Blütenstände entwickelten. Eine wunderbare Überraschung zum Ende eines außergewöhnlichen Sommers, der sicher seinen Teil zu dieser kleinen Sensation beigetragen hat.