Monika und Wolfgang Müller

wohnen in einem schönen Haus am Rande von Münster. Der recht große Garten, der das ganze Haus mit Pflanzen umrahmt, besitzt eine Vielzahl kleiner Bereiche, die zu einer Entdeckungsreise geradezu einladen. Somitmm-3 bietet der liebevoll angelegte Garten nicht nur Kakteen Platz sondern neben vielen verschiedenen frei ausgepflanzten Stauden und Sträuchern auch einer kaum überschaubaren Menge von Kübelpflanzen der verschiedensten Gattungen. Und zur Entspannung nach getaner Arbeit bietet sich schließlich der Blick von der Terrasse auf eine mitten im gepflegten Rasen angelegte, überreich blühende Wildblumenwiese an. Die Leidenschaft und Begeisterung für Pflanzen ist in diesem Garten einfach nicht zu übersehen.mm-0

Monika, soweit ich weiß, lieferst du die Ideen zur Gestaltung eures Gartens, die ihr dann gemeinsam umsetzt. Woher stammt dein so stark ausgeprägtes Interesse an Pflanzen.
„Die Nähe zu Pflanzen wurde mir wohl durch meinen Großvater vermittelt, der in der Nähe meiner Eltern wohnte und in seinem Garten mit großer Begeisterung sowohl Obst als auch Gemüse und Zierpflanzen hegte und pflegte. Schon als kleines Mädchen habe ich viel Zeit in seinem Garten verbracht und miterlebt, wie er mit den Pflanzen umging. Da muss der Virus dann wohl übergesprungen sein.“

Wie kommt man denn da vom Nutzgarten des Opas zu Kakteen, die doch eher reine Zierde sind ?
„Wie bei so vi31eg07N7xOL._BO1,204,203,200_elen gleichgesinnten Hobbyisten gab es zu meiner Zeit auf dem Wochenmarkt einen absolut exotisch anmutenden Verkaufsstand mit Kakteen. Irgendwie haben mich diese so andersartigen Geschöpfe fasziniert und so fand der erste dornige Geselle seinen Weg zu mir auf die Fensterbank. Etwas später begegnete ich auf dem Münsteraner Send einem Holländer, der dort Kakteen feilbot. Ich sah, dass er alle Pflanzen, die irgendwie beschädigt oder aus dem Topf gefallen waren, in eine Kiste unter dem Tisch warf. Das war etwas für mich und ich fragte ihn, wie viel er für die Kiste haben wollte. Die Kiste habe ich zwar nicht erhalten, wohl aber die Kakteen – und zwar geschenkt ! Da war das Kakteenfieber endgültig ausgebrochen. Ich kümmerte mich um die vielen Pflegefälle und erwarb so meine ersten Erfahrungen . Zur ersten, begleitenden Unterstützung diente mir ein kleiner Steckenpferd-Ratgeber mit Fotos in Schwarz-Weiß.“

Und dann ging es zielstrebig so weiter bis zum heutigen Gewächshaus ?
„Nein. Studium und Ausbildung ließen mir in meinem räumlich beengten Studierzimmerchen und auch aus zeitlichen Gründen einfach nicht mehr die Möglichkeit, mich intensiv um meine Kakteen zu kümmern. Das hat dann meine Mutter dankenswerter Weise übernommen. Aber als mein Mann Wolfgang und ich später in dieses Haus zogen, in dem wir heute noch wohnen, musste natürlich ein kleines Gewächshaus für die Kakteen her. Der Pflanzenbestand hatte sich zwischenzeitlich zwar verringert, aber das Interesse war unvermindert geblieben. In Eigenleistung bauten wir ein Anlehnhäuschen – wie damals üblich mit Gartenblankglas – auf. Wolfgang entwarf die Tische, organisierte kostengünstig die notwendigen Materialien und baute daraus die Inneneinrichtung dafür. mm-2Sehr geholfen hat während dieser Zeit die Mitgliedschaft bei den Kakteenfreunden Münster. Denn dort gab es wertvolle Tipps für die Einrichtung und natürlich auch zur Pflege der Pflanzen. Nicht zuletzt der monatliche Treff mit interessanten Vorträgen, Gesprächen und der Möglichkeit, Pflanzen von Mitgliedern zu erhalten, war immer wieder toll. Und inzwischen ist auch mein Mann ein wenig infiziert worden und begleitet mich zu den monatlichen Veranstaltungen.“

Ist das Gewächshaus – das jetzt im Garten steht – das, was ihr damals gebaut habt ?
„Jein ! Die Grundkonstruktion hat sich zwar nicht wesentlich geändert und auch die Anbindung an die Hausheizung für den Winter ist geblieben. Aber die Verglasung wurde – nicht zuletzt aus energetischen Gründen – inzwischen modernisiert. Hier erwies sich die preislich höhere Anfangsinvestition in ein Krieger-Haus als vorteilhaft, weil so ganz einfach auf eine Verglasung mit Alltop-Stegdoppelplatten umgerüstet werden konnte. Diese Platten lassen einfach viel mehr Licht durch, was den Pflanzen sichtbar zugute kommt. Zur Zeit überlegen wir, auch die Inneneinrichtung zu erneuern, aber bis es soweit ist, muss noch einiges durchdacht werden. Denn auch für eine Vielzahl von Kübelpflanzen, die jetzt draußen im Garten stehen, muss das Gewächshaus als Überwinterungsquartier herhalten. Und da muss alles schon genau zueinander passen.“

Nach welchen Kriterien suchst du denn die Kakteen für das Gewächshaus aus, Monika ?
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„Ehrlich gesagt, das Hauptkriterium war und ist für mich, dass mir die Pflanze gefällt. Sie soll schön aussehen und toll blühen. Im Gewächshaus stehen inzwischen fast 300 Pflanzen, die sind zusammen gewürfelt aus allen möglichen Kakteengattungen. Das hat sich im Laufe der Jahre einfach so ergeben und auch heute finden immer mal wieder schöne neue Pflänzchen – wie z.B. letztens zwei kleine Opuntia fragilis – ihren Weg ins Gewächshaus. Auch dafür muss durch den angedachten Umbau zusätzlicher Platz geschaffen werden. Und wenn mal ganz viel Zeit ist, dann steht vielleicht eine klarere Strukturierung der Sammlung als ein Ziel an – schauen wir mal.“

Monika und Wolfgang, ganz herzlichen Dank dafür, dass ich einen Einblick in euren verwunschenen Garten werfen und euren Weg zum Hobby Kakteen erfahren durfte. Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg mit euren zahlreichen Pflanzen. Vor allem: Mögen sie euch viel Freude aber nicht zu viel Arbeit bereiten !

Kontakt: mueller@kakteenfreunde-muenster.de