Werner Recklingloh

ist seit vielen Jahren Vereinsmitglied. Er wohnt in traumhaft schöner, ländlicher Umgebung des Städtchens Warendorf. Etwa 35 Sukkulenten kultiviert er in der warmen Jahreszeit auf seiner Dachterrasse und überwintert sie in einem kühlen Raum seiner Wohnung.

recklingloh

Werner, wie bist du zu den Kakteen gekommen ?
„Für Pflanzen habe ich mich schon als Kind interessiert. Ich habe z.B. Getreidekörner in kleinen Töpfen ausgesät und fasziniert den Keimvorgang sowie das anschließende Wachstum beobachtet. Mit meinem Vater war ich oft samstags auf dem Wochenmarkt in Münster. Dort gab es einen Kakteenhändler, bei dem ich die exotisch anmutenden Dornengewächse bewundernd angeschaut habe. Im September 1977 schließlich erstand ich eine mit 3 Kakteen bepflanzte Glasschale und stellte sie bei mir auf die Fensterbank. Das war der Beginn meiner Leidenschaft für Kakteen“.

Kakteen in einer Glasschale ? Da war der Misserfolg doch vorprogrammiert ?
„Das stimmt natürlich. Aber mit meinem Freund Nils, der sich ebenso wie ich, für die Kakteen begeisterte, habe ich viel diskutiert und ausprobiert. Gemeinsam haben wir versucht, unsere weiteren Erwerbungen richtig zu kultivieren und aus den gemachten Fehlern zu lernen. Im Mai 1980 war schließlich der Zeitpunkt gekommen, wo wir Hilfestellung suchten und sie im Verein der Kakteenfreunde Münster fanden. Zu dieser Zeit hatten wir bereits ca. 60 Kakteen, die im Sommer draußen im Garten meiner Eltern unter einem selbst gebauten Folientunnel standen und den Winter in einem kalten Raum des Hauses verbrachten“.

Das klingt ja nach einem erfolgreichen Sammlungsaufbau und Erfolgen in der Kultur der Kakteen !
herbel
„Ja, das stimmt, aus den Fehlern hatten wir gelernt. Zusätzlich zu den monatlichen Vereinsabenden, auf denen wir mit hilfreichen Tipps versorgt wurden, schafften mein Freund und ich uns das damalige Standardwerk „Alles über Kakteen“ von Dieter Herbel an.agh-wrMit den wachsenden Kulturerfolgen wuchs dann auch unsere Sammlung. Wir sammelten alles, was uns gefiel und so wurde der Folientunnel schnell zu eng. Aus Dachlatten und Kunststofffolie entstand ein selbst gebautes Anlehngewächshaus, das den neuen Schätzen mehr Raum bot. Später wurde es sogar ein ebenfalls selbst gebautes, frei stehendes Gewächshaus“.

gh-wr Und so ging es dann immer weiter ?
Leider nein. 1987 änderte sich einiges. Mit dem Ende der Ausbildungszeit trennten sich die Wege von Nils und mir. Ich bezog eine eigene Wohnung, die nicht mehr genügend Platz für die Kakteensammlung bot und mein Freund wechselte berufsbedingt in ein anderes Bundesland. In den folgenden Jahren schlief das Hobby dann nahezu vollständig ein. Es gab viele andere interessante Dinge: der Beruf, eine Freundin. Die Zeit und der Raum für das Hobby waren nicht mehr im notwendigen Maße gegeben. Meine Mitgliedschaft im Verein wurde dadurch eher passiv“.

Das hört sich nach einem Ende der Kakteenleidenschaft an. Inzwischen hast du aber doch wieder eine neue, kleine Sammlung. Was hat dazu geführt ?
„So ganz konnte ich von den Kakteen denn doch nicht lassen. 1995 bin ich der Arbeitsgemeinschaft Philatelie der Deutschen Kakteengesellschaft beigetreten. Mit Briefmarken, auf denen Sukkulenten abgebildet waren, konnte ich mich auch in einer kleinen Umgebung befassen. 2004 schließlich bezog ich meine heutige Wohnung, die dank der Dachterrasse wieder hinreichend Platz für Kakteen bot und habe inzwischen eine kleine Sammlung von 35 Pflanzen aufbauen können. Hinzu kam eine berufliche Veränderung. Durch den Wegfall von Schichtdiensten bot sich auch wieder die Möglichkeit, regelmäßig an den gemeinschaftlichen Vereinsabenden teilzunehmen.

Das hört sich ja sehr positiv an. Und wie soll es nach deinen Vorstellungen weiter gehen ?
„2015 möchte ich ein Frühbeet im Garten des Vermieters instand setzen, um dort wieder mit Aussaaten beginnen zu können. Saatkisten und passende Glasscheiben stehen dafür schon bereit. Das Saatgut kann ich günstig über die Samenverteilung der Deutschen Kakteengesellschaft beziehen“.

Soll die neue Sammlung wieder gemischt sein oder gibt es da bestimmte Vorstellungen ?
Meine neue Sammlung werde ich ein wenig auf südamerikanische Kakteen wie z.B. Parodien, feroNotokakteen, Gymno- und Acanthocalycien ausrichten, die mich besonders faszinieren. Daneben möchte ich aber auch einige der wunderschönen Ferokakteen halten. Jedenfalls freue ich mich schon auf die neuerliche Beschäftigung mit meinem Kakteenhobby.

Werner, herzlichen Dank für deine Informationen, die deinen Weg mit den Kakteen aufzeigen. Für die Anzucht der neuen Pflanzen und den Aufbau einer Sammlung auf jeden Fall viel Erfolg !

Kontakt: recklingloh@kakteenfreunde-muenster.de