Herbert Buddendiek

ist seit vielen Jahren aktives Vereinsmitglied. Er wohnt in Münster in einem etwas außerhalb, aber dennoch hinreichend zentral gelegenen, schönen Haus. Der große, direkt angrenzende Garten ist lebender Beweis für seine Pflanzenleidenschaft. Er präsentiert sich dem Besucher als ein verwunschener Garten mit vielen Ecken und Winkeln, die es zu entdecken gilt – und mittendrin seine Kakteenhäuser und -beete.

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Herbert, wie bist du zu deinem Hobby Kakteen gekommen ?
„Eine Nähe und dadurch auch ein gewisses Interesse für Pflanzen war durch die wahrgenommene Leidenschaft bei Verwandten früh gegeben. Dennoch war die erste Begegnung mit einem Kaktus als Kind alles andere als erfreulich. Sie endete mit einem herzhaften Fluch meinerseits, als ich schmerzhaft Bekanntschaft mit den Dornen eines Kaktus von meinem Onkel machte. Und danach waren Kakteen für mich erst einmal gestorben !“.

Dennoch kam es später zu einer erneuten Zuwendung zu diesen dornigen Gesellen ?
„Ja ! (lach) Von der ersten Begegnung ist letzten Endes dann doch weniger der Schmerz als eine Faszination, die von diesen Pflanzen ausgeht, geblieben. Aber die Begeisterung für Pflanzen betraf viele Arten und nicht ausschließlich Kakteen. Die innere Ruhe, die man bei der Beschäftigung mit Pflanzen erfährt, war ein für mich passender und entspannender Ausgleich zu meinem Beruf, der an mich ganz andere, sehr technische Anforderungen stellte.“

Und wann erfolgte der letztlich entscheidende Schritt, sich intensiver den Kakteen zuzuwenden !
hecht„Ich habe mich schon früh für das Wachstum, die Vermehrung und Lebensbedingungen von Pflanzen interessiert. Dazu gehörte es auch, sich Informationen aus Büchern zu beschaffen. Dabei ist mir in den 90er Jahren dann das „BLV Handbuch der Kakteen von Hans Hecht“ in die Hände gefallen, aus dem ich meine ersten, weiter gehenden Kenntnisse über Kakteen gewinnen konnte. Das Interesse war geboren. Ich habe mir sogar in meinem Zimmer eine Kakteenlandschaft buddendiek-01avor einer passenden Fototapete gestaltet. 1999 bin ich dann schließlich wegen des immer größer werdenden Interesses zu den Kakteenfreunden Münster gekommen, von denen ich weitere Hilfe und Unterstützung erhielt. 1999 war auch das Jahr, in dem ich mein erstes Gewächshaus im Garten aufgestellt habe, um Kakteen noch artgerechter
halten zu können. Dieses Haus war neben der Anzucht und Kultur von Pflanzen stets auch ein Wohlfühlort für mich, an den ich mich zurückziehen konnte.“

So viele Gewächshäuser, wie heute im Garten stehen, braucht man doch nicht zum Rückzug ?
buddendiek-02a„Nein, das ist natürlich richtig. Durch drastische betriebliche Veränderungen bei meinem langjährigen Arbeitgeber stand mir etwa ab 2003 mehr Zeit zur eigenen Verfügung, in der ich mich intensiver mit der Anzucht von Kakteen beschäftigen konnte. Wahrgenommenes Interesse in der Verwandt- und Bekanntschaft brachten meine Frau und mich dann auf dazu, überzählige Anzuchten auf dem Flohmarkt anzubieten. Das Interesse war riesengroß, oft hatten die Kakteen nicht einmal Zeit, um vom Auto zum Verkaufstisch zu gelangen. So entwickelte sich daraus die Idee, aus dem ursprünglich reinen Hobby die neue Existenzgrundlage Kaktus-Point aufzubauen. Dazu wurden Zimmer im Haus zur Anzucht umgebaut und es kamen weitere Gewächshäuser hinzu“.

Im Garten ist mir ein riesengroßes Kakteenbeet aufgefallen. Wo bleiben denn die darin stehenden Pflanzen im Winter – deine Gewächshäuser sind doch schon voll ?

freibeet(Schmunzel) – Das sind winterharte Kakteen, vor allem Opuntien und Echinocereen. Die stehen ganzjährig draußen ohne irgend einen Wetterschutz. Bei der Anlage eines solchen Beetes muss man natürlich einige Bedingungen beachten, damit so etwas in unseren Breiten zum Erfolg wird. 2005 habe ich meine ersten winterharten Kakteen gehalten und mich schrittweise an dieses Beet herangetastet. Der exotische Reiz und das Fehlen von Heizenergiekosten lohnen es, dieses besondere Experiment zu wagen. Und bisher kann ich nur positive Ergebnisse vermelden, die Pflanzen blühen und fruchten seither fast wie in ihrer Heimat.

Herbert, herzlichen Dank für deinen Beitrag, der deinen Weg vom Hobby Kakteen bis hin zum Lebensunterhalt aufzeigt. Für das Freilandbeet weiterhin viel Erfolg !

Kontakt: buddendiek@kakteenfreunde-muenster.de