ist bereits seit vielen Jahren aktives Vereinsmitglied. Sie wohnt in einem schönen Haus am Rande der ruhigen münsterländischen Gemeinde Nordwalde. Der überschaubar große Garten ist lebendiger Beweis für ihre Freude an Pflanzen und lädt zum Verweilen ein. Besonders geeignet dazu ist der amerikanische Adirondack-Doppelsitzer, von dem aus sich die unverbaute Weite der an den Garten angrenzenden Landschaft mit Wiesen und Wäldern ebenso genießen lässt wie der Anblick des wunderschönen Sechseck-Kakteenhauses auf dem gepflegten Rasen.
Ursula, wie bist du zu deinem Hobby Kakteen gekommen ?
„Die Nähe zu und somit auch ein Interesse für Pflanzen im Allgemeinen ist mir sicherlich durch meine Mutter in die Wiege gelegt worden. Sie besaß einen Garten, den sie als Selbstversorgerin intensiv bewirtschaftete. So war es nicht verwunderlich, dass ich früh an Pflanzen herangeführt wurde und mich später dann auch für exotischere Pflanzen interessierte. Mit gerade einmal 12 Jahren erlag ich der Faszination eines Warzenkaktus, einer Mammillaria, das war der erste Kaktus, der auf meiner Fensterbank sein neues Zuhause fand.“
Von einem Kaktus auf der Fensterbank bis zu einer Kakteensammlung ist es ein weiter Weg. Wie ist dieser bei dir verlaufen ?
„Ja, das stimmt, das geschieht nicht von heute auf morgen ! Immer wieder fand ein dorniger Gesell den Weg in meine Pflege und natürlich gab es auch Phasen, in denen ich mich weniger intensiv mit Kakteen befasst konnte, weil andere Dinge – wie die Gründung einer Familie – meine Aufmerksamkeit stark beanspruchten. Aber dennoch habe ich nie ganz davon abgelassen ! So wusste auch mein Mann Hermann, dass er mich nur mit meinen Kakteen heiraten konnte. Es hat ihn aber nicht gestört, auch wenn er manchen Dorn aus seinen Fingern entfernen musste, wenn er mir beim Hin- und Herräumen der Pflanzen half.“
Und wie erfolgte bei dir der letztlich entscheidende Schritt zu einem richtigen Gewächshaus ?
„Irgendwann ist die Sammlung bei jedem ernsthaft Infizierten so groß, dass der Schritt zu einem Sukkulentenhaus unausweichlich wird. Schließlich ist die wirklich erfolgreiche Haltung mit prächtigen Blühphasen nur auf der Fensterbank kaum möglich. Also habe ich mir ein kleines Büchlein gekauft, mich mit den Grundlageninformationen versorgt und mit Hilfe meines Mannes sowie hilfreicher Freunde ein sechseckiges Gewächshaus konstruiert und gebaut. Hilfreich und unterstützend wirkte da natürlich meine Mitgliedschaft bei den Kakteenfreunden Münster, konnte ich dort doch zahlreiche, praxiserprobte Tipps und Ratschläge sowie auch manche schöne Pflanze zur Komplettierung meiner Sammlung erhalten.“
Ein 6-Eck-Gewächshaus ist ja etwas Besonderes. Wie bist du auf die Idee dazu gekommen ?
„Diese Form habe ich bewusst ausgewählt, weil ich ein Haus suchte, in dem ich meine etwa 150 Kakteen von allen Seiten betrachten und den gesamten Platz ohne innen liegende Bewegungsfläche nutzen kann. Mit der Sechseckform war dies am einfachsten und kostengünstigsten möglich. Zugleich nahm das Haus so auch nicht übermäßig viel Platz im Garten ein, denn die Größe ist ja automatisch begrenzt durch meine Armlänge, damit ich auch die in der Mitte stehenden Pflanzen problemlos erreichen kann.“
Und wie steht es mit der Technik, der Heizung, der Lüftung und dem Gießen ?
„Die seitliche Verglasung aus Stegdoppelplatten wird bei steigenden Temperaturen einfach komplett entfernt, dadurch können Licht und Luft ungehindert an die Pflanzen gelangen. Die Technik sowie das Materiallager verbergen sich in dem verschlossenen Fundamentteil des Hauses unterhalb der Pflanzen, die darüber ab etwa 1 Meter Höhe in verschiedenen Ebenen auf einem ebenfalls sechseckigen Tisch stehen. Das Wässern und Düngen erfolgt ganz einfach von außen per Kanne mit einem langen Gießrohr. Die Temperierung in der kalten Jahreszeit geschieht mittels eines kleinen elektrisch betrieben Heizlüfters, der aber nur sehr selten in Betrieb genommen werden muss, da das Gewächshaus im Winter noch zusätzlich mit Noppenfolie isoliert werden kann.“
Gibt es spezielle Kakteengattungen, die du in dem Gewächshaus sammelst ?
„Nein, nicht wirklich ! Ich suche die Pflanzen danach aus, ob sie mir gefallen und sie mit den Kulturbedingungen in meinem Gewächshaus zurecht kommen. Das Hobby ist für mich ein Ausgleich zum beruflichen Alltag und muss daher keinen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Ich freue mich ganz einfach am Gedeihen und Blühen dieser außerordentlichen faszinierenden Pflanzengruppe.“
Ursula, herzlichen Dank dafür, dass ich einen Einblick in deinen Weg zum Hobby Kakteen werfen und Interessantes über dein ganz spezielles Gewächshaus erfahren durfte. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und Freude mit deinem entspannenden Hobby !
Kontakt: keckevoet@kakteenfreunde-muenster.de